Sam Bankman-Fried zurück in Haft – Richter hebt Kaution des früheren FTX-Chefs auf

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Ein Bundesrichter hat Medienberichten zufolge die Freilassung auf Kaution des ehemaligen FTX-Chefs Sam Bankman-Fried aufgehoben, nachdem dieser Informationen an Reporter der New York Times weitergegeben hatte, um damit angeblich Zeugen einzuschüchtern.

Laut Augenzeugenberichten von Personen, die bei der entsprechenden Anhörung am 11. August vor dem US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York anwesend waren, ordnete Richter Lewis Kaplan an, dass Bankman-Frieds Kaution widerrufen wird, was darauf hindeutet, dass er bis zum Ende seiner beiden Verfahren wegen Betrugs im Zusammenhang mit seinen Aktivitäten bei FTX in Haft bleiben wird. Die Staatsanwaltschaft hatte darauf gedrängt, die Kaution von Bankman-Fried in Höhe von 250 Millionen US-Dollar aufzuheben, dank der er seit der Anklageerhebung im Dezember 2022 die Untersuchungshaft bislang vermeiden konnte.

Kaplan soll dabei zu dem Ergebnis gekommen sein, dass Bankman-Frieds Interviews mit Reportern der New York Times dazu führten, dass er Informationen mit der wahrscheinlichen Absicht weitergab, die ehemalige Geschäftsführerin von Alameda Research, Caroline Ellison, seine ehemalige Kollegin und Freundin, zu „verletzen und zu verängstigen“. Bankman-Frieds Anwaltsteam bestätigte, dass ihr Mandant den Reportern einige der veröffentlichten Informationen zur Verfügung gestellt hatte, was Kaplan dazu veranlasste, eine Nachrichtensperre zu verhängen, die außergerichtliche Aussagen im Zusammenhang mit dem Strafverfahren verhindert.

Die stellvertretende US-Staatsanwältin Danielle Sassoon führte in der Anhörung zusätzlich an, dass Bankman-Fried bereits gegen frühere Kautionsauflagen verstoßen habe, darunter eine Nachricht über die Signal-App an den FTX US Jusitziar Ryne Miller im Januar, die Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN) für seine Internetaktivitäten und zuletzt die Freigabe von Informationen an Reporter, die Ellison einschüchtern sollten. Sassoon fügte hinzu, dass die Justizvollzugsanstalt von Putnam County bereit sei, Bankman-Fried einen Laptop zur Verfügung zu stellen, falls der Richter Untersuchungshaft anordnen sollte, schlug aber auch vor, dass Hausarrest mit Einschränkungen für den Webdienst Google Drive eine Option sei.

„In Anbetracht des Beweismaterials komme ich zu dem Schluss, dass es hinreichenden Grund zu der Annahme gibt, dass der Angeklagte mindestens zweimal versucht hat, Zeugen zu manipulieren“, so Kaplan und zählte danach weitere Verstöße auf, um letztendlich zu urteilen: „Alles in allem werde ich die Kaution aufheben.“

Sassoon argumentierte weiter, Bankman-Fried habe Zeugen angeblich aufgefordert, bestimmte Nachrichten und Dokumente zu löschen. Dessen Anwalt, Mark Cohen, drängte den Richter wiederum, die Freilassung auf Kaution aufrechtzuerhalten, und begründete dies mit der Notwendigkeit, sich mit dem Anwaltsteam abstimmen zu können. Alle Vorwürfe der Zeugeneinschüchterung wären zudem vielmehr eine Angelegenheit für den Strafprozess im Oktober.

„Nur weil der Angeklagte subtiler vorgegangen ist als ein Mafioso, heißt das nicht, dass es in Ordnung ist. […] Es reicht, wenn das Gericht zu dem Schluss kommt, dass eine Inhaftierung angemessen ist, wenn es unwahrscheinlich ist, dass er sich an seine Kautionsauflagen hält“, wie Sassoon entgegnete. Und weiter: „Er hat die Absicht, die Integrität des Prozesses zu beeinträchtigen.“

Cohen kündigte an, dass das Anwaltsteam von Bankman-Fried beabsichtigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen, und bat Kaplan deshalb, seine Anordnung bis dahin auszusetzen. Der Richter lehnte den Antrag jedoch ab und ordnete an, dass Bankman-Fried in Untersuchungshaft genommen wird, aller Voraussicht nach in der Putnam County Correctional Facility. Sobald der Prozess im Oktober beginnt, könnte Bankman-Fried dann in das Metropolitan Detention Center in Brooklyn verlegt werden. Medienberichten zufolge wurde er in Handschellen aus dem Gerichtssaal geführt.

Die Inner City Press berichtet, dass Bankman-Frieds Eltern vermutlich bei der Anhörung anwesend waren. Der frühere FTX-Chef hat seinen bisherigen Hausarrest überwiegend im Haus seiner Eltern in Kalifornien verbracht, und hat dies meist nur verlassen, um zu den Gerichtsverhandlungen in New York zu reisen.

Bankman-Fried sieht sich 12 strafrechtlichen Anklagen gegenüber, die sich auf zwei Prozesse verteilen, die im Oktober 2023 und März 2024 beginnen sollen. Obwohl die Staatsanwaltschaft im Juli ankündigte, dass sie eine Anklage wegen Verstößen gegen die Wahlkampffinanzierungsgesetze aufgrund der Bedingungen eines Auslieferungsabkommens mit den Bahamas fallen lassen wolle, stellte sie am 8. August klar, dass sie die dahingehenden Verfehlungen immer noch im Rahmen der Anklage wegen Anlagebetrugs berücksichtigt.




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