Am 12. Oktober veröffentlichte die zur französischen Zentralbank gehörende Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution (ACPR) eine Zusammenfassung ihrer öffentlichen Konsultation zu einem regulatorischen Rahmen für Dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi).
Die öffentliche Konsultation dauerte insgesamt zwei Monate, von April bis Mai 2023, als Reaktion auf das erste Papier, in dem mögliche Regelungen für DeFi in Frankreich diskutiert wurden. Externe Beiträge brachten die ACPR dabei zu überraschenden Erkenntnissen, insbesondere hinsichtlich des strukturellen Fortbestehens der Zentralisierung:
„Die ACPR ist daher der Ansicht, dass der Begriff ‚disintermediäre‘ Finanzdienstleistungen besser geeignet ist als der Begriff ‚dezentralisierte‘ Finanzdienstleistungen.“
Das operative Risiko des „paradox hohen Konzentrationsgrads“ bei DeFi betrifft allen voran die physische Infrastruktur, die die Blockchain-Nodes beherbergt und bei der Cloud-Dienstleister eine zentrale Rolle spielen.
Laut der Zusammenfassung spricht sich die „große Mehrheit“ der Befragten dafür aus, dass DeFi weiterhin auf öffentlichen Blockchains und nicht auf privaten oder zugangsbeschränkten Blockchains eingesetzt werden sollte. Allerdings räumen sie ein, dass diese Blockchains regelmäßig überprüft werden müssen. Vorschläge zur Regulierung von Intermediären und zur Zertifizierung von Smart Contracts stießen ebenfalls auf breite Zustimmung.
Abschließend hält es die ACPR für „ratsam“, Regeln für die Zertifizierung von Smart Contracts aufzustellen, eine Governance zu definieren, die die DeFi-Kunden schützt, und Maßnahmen zur Unterstützung der Blockchain-Infrastrukturen von DeFi festzulegen.
Am 11. Oktober mischte sich auch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in die Diskussion über DeFi ein. In einem 22-seitigen Bericht räumte die ESMA die versprochenen Vorteile von DeFi ein, wie z.B. eine größere finanzielle Eingliederung, die Entwicklung innovativer Finanzprodukte und die Verbesserung der Geschwindigkeit, Sicherheit und Kosten von Finanztransaktionen, wies aber auch auf die „erheblichen Risiken“ hin.
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