ESMA warnt vor MEV-Risiken – Was die neue Regulierung bedeutet

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MEV – kurz für »Maximal Extractable Value« – beschreibt Gewinne, die durch das gezielte Sortieren, Einfügen oder Blockieren von Transaktionen auf der Blockchain entstehen. Ein neuer Bericht der EU-Wertpapieraufsicht ESMA zeigt, wie stark dieser Effekt im Kryptomarkt geworden ist. Vor allem Ethereum ist betroffen.

Die Folgen reichen von unfairen Handelsbedingungen bis zu neuen Risiken für die Marktintegrität. Auch wenn MEV technisch möglich ist, stellt sich die Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen effizientem Markt und gezielter Ausnutzung?

Was hinter MEV steckt – und warum es immer häufiger vorkommt

MEV entsteht, weil es auf Blockchains keine zentrale Reihenfolge für Transaktionen gibt. Validatoren und andere Akteure können deshalb Transaktionen umsortieren, löschen oder eigene Transaktionen gezielt einfügen. Diese Eingriffe erfolgen nicht zufällig, sondern gezielt – etwa um Preisunterschiede auf verschiedenen Börsen auszunutzen oder bestimmte Nutzer zu benachteiligen. Vor allem beim Einsatz von DeFi-Protokollen wie DEXs kommt es regelmäßig zu sogenannten Sandwich-Attacken.

Laut ESMA wurden allein auf Ethereum seit dem Umstieg auf Proof-of-Stake im Jahr 2022 über eine Milliarde US-Dollar an MEV erlöst. Besonders während Marktkrisen schnellen diese Einnahmen hoch: Beim Kursabsturz im August 2024 stieg das MEV-Aufkommen binnen drei Tagen um über 700 Prozent. Solche Spitzen zeigen, wie abhängig das System inzwischen von dieser Praxis ist. Auch auf Solana oder BNB Chain nehmen die Angriffe zu – dort oft über private Warteschlangen, die schwer zu überwachen sind.

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Die Risiken für Nutzer, Märkte und Blockchain-Sicherheit

MEV betrifft nicht nur einzelne Transaktionen. Es verändert die Spielregeln im gesamten Markt. Denn die Gewinne der MEV-Akteure entstehen meist auf Kosten normaler Nutzer: Sie zahlen höhere Gebühren, erleben schlechtere Kurse oder werden bei der Ausführung ausgebremst. Viele wissen nicht einmal, dass sie betroffen sind. Das untergräbt das Vertrauen in DeFi-Protokolle – und damit in zentrale Ideen der Blockchain-Technologie.

Zudem warnt ESMA vor einer gefährlichen Machtkonzentration. Wer MEV in großem Stil betreibt, kann sich Rechenvorteile sichern und kleinere Teilnehmer verdrängen. Auf Dauer droht so eine stärkere Zentralisierung. Zwar gibt es Gegenmaßnahmen wie MEV-Boost, doch auch diese bringen neue Abhängigkeiten mit sich. Die EU-Regulierung MiCA sieht bislang keine direkten Vorschriften gegen MEV vor – könnte das Thema aber künftig unter das Meldewesen für verdächtige Transaktionen fassen.


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