BTC unter Druck: Was die Korrektur über die neue Marktmechanik der Cyberdevise verrät

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Bitcoin ist in den vergangenen Wochen deutlich unter die Marke von 100.000 US-Dollar gefallen und erreichte zeitweise ein Tief von rund 82.000 USD. Dieser Rücksetzer hat eine bekannte Debatte neu entfacht: Steht das Ende des Bullenmarkts bevor oder handelt es sich lediglich um eine zyklische Korrektur? Obwohl sich der Preis von Bitcoin Anfang Dezember bei über 90.000 USD stabilisiert hat, liefert ein genauer Blick auf die historischen Muster und die veränderte Marktstruktur eine differenziertere Antwort darauf, wie sich der aktuelle Marktzyklus entwickeln könnte.

Der klassische Bitcoin-Zyklus ist eng mit dem sogenannten „Halving“ verknüpft. Der etwa alle vier Jahre stattfindenden Halbierung der Blockbelohnung für Miner. Dieser Mechanismus war in der Vergangenheit regelmäßiger Auslöser für deutliche Preisrallyes und Korrekturen. Der Markt bewegt sich dabei typischerweise in vier Phasen: einer Pre-Halving-Rally, in der die Kurse in Erwartung des Ereignisses steigen, einem Post-Halving-Bullrun mit neuen Höchstständen, einem anschließenden Bärenmarkt mit deutlichen Korrekturen und schließlich einer Akkumulationsphase, in der sich die Preise stabilisieren, bevor der nächste Zyklus beginnt.

Bitcoin-Zyklus: Kommt jetzt der Bärenmarkt?

Die vergangenen beiden vollständigen Zyklen – also das Halving in 2016 und 2020 – folgten einem nahezu identischen Muster. Der Post-Halving-Bullrun dauerte jeweils rund 17 bis 18 Monate, bevor er in eine scharfe Korrektur überging. Diese Rückgänge waren begleitet von einem Bärenmarkt, der sich über 12 bis 14 Monate erstreckte. Im aktuellen Zyklus – das Halving fand im April 2024 statt – befinden wir uns etwa 19 Monate nach diesem strukturell wichtigen Ereignis. Ein neues Allzeithoch bei rund 126.000 USD wurde bereits erreicht, folgt daher nun ein längerer Bärenmarkt? 

Obwohl Bitcoin zu einer relativ neuen Anlageklasse gehört, was bedeutet, dass historische Daten für zukünftige Überlegungen nur von begrenzter Bedeutung sind, liefern sie dennoch wichtige Anhaltspunkte. Verglichen mit den bisherigen Zyklus-Verläufen müsste nun eigentlich ein Bärenmarkt einsetzen, zumal Bitcoin rund 18 Monate nach dem Halving seit Mitte Oktober eine Abwärtsphase durchläuft. Allerdings beläuft sich die Korrektur vom Allzeithoch zwischenzeitlich auf etwa 35 Prozent, verglichen mit früheren Zyklen wäre dieser Rücksetzer bislang erstaunlich moderat. Um ein historisch typisches Bärenmarktniveau zu erreichen, in den vergangenen Zyklen waren das ein Abschlag von 75 bzw. 80 Prozent, müsste Bitcoin deutlich tiefer fallen – und zwar bis in die Region um 30.000 USD. Genau das wirkt vor dem Hintergrund der heutigen Marktstruktur jedoch weniger wahrscheinlich. 

Veränderte Marktstruktur: Institutionen dominieren das Feld

Der wohl wichtigste Bruch mit den historischen Mustern ist der Eintritt institutioneller Anleger. Mit der Einführung der US-Spot-ETFs im Januar 2024 wurde Bitcoin für Pensionskassen, Vermögensverwalter und Unternehmen in einem komplett neuen Rahmen investierbar. Diese Anleger agieren anders als Privatanleger in früheren Zyklen: Sie handeln langfristig, glätten Schwankungen und reagieren eher selten auf kurzfristige Schlagzeilen. Die konstante Nachfrage institutioneller Player am Markt bildet ein stabilisierendes Fundament, das die Volatilität der Vergangenheit deutlich abmildert.

Der Einfluss der Halvings auf das Marktangebot nimmt zudem strukturell ab. Während die frühen Halvings die Rate ausgeschütteter Bitcoin um zweistellige Prozentwerte halbierten, führte das Halving 2024 lediglich zu einer Reduktion der Inflationsrate von etwa 1,7 auf 0,85 Prozent. Mit fast 94 Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots, das bereits geschürft wurde, ist der zusätzliche Angebotsschock marginal geworden. Märkte haben dies erkannt und beginnen, die erwarteten Effekte deutlich früher einzupreisen, das Zyklus-Narrativ schwächt sich also nach und nach ab.

Parallel dazu hat Bitcoin sich stärker globalen Märkte angenähert. Die Kursbewegungen der letzten Monate verliefen zunehmend parallel zu Aktien- und Anleihemärkten. 2022 fiel Bitcoin im Zuge des aggressiven Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve, 2023 und 2024 stieg er mit der Aussicht auf sinkende Zinsen und eine wieder lockere Liquiditätspolitik. Mit angekündigten weiteren Zinssenkungen und einem Ende des quantitativen Tightenings verbessert sich das makroökonomische Umfeld, was grundsätzlich stützend wirkt.

Langfristige Strategien zahlen sich aus

Vor diesem Hintergrund spricht derzeit vieles dafür, dass die jüngste Schwächephase eine Korrektur innerhalb des laufenden Zyklus ist und kein struktureller Wendepunkt. Die aktuelle Korrektur fällt deutlich milder aus als in der Vergangenheit, institutionelle Investoren sorgen für eine stabilere Nachfrage, und die makroökonomischen Rahmenbedingungen bleiben tendenziell unterstützend. Ein massiver Einbruch, wie er in früheren Zyklen typisch war, wäre nur dann zu erwarten, wenn sich die globale Risikolage deutlich eintrübt, dafür gibt es aktuell jedoch wenig Hinweise.

Auch wenn sich der Bitcoin-Markt weiter professionalisiert hat, bleiben Korrekturen ein normaler Bestandteil. Anleger sollten darauf mit langfristiger Planung reagieren: Positionen über mehrere Tranchen hinweg aufbauen, Schwächephasen strategisch nutzen und an makroökonomischen Faktoren statt an kurzfristigen Preisschwankungen ausrichten. 

Über Valour

Valour Inc. und Valour Digital Securities Limited (gemeinsam „Valour“) emittieren börsengehandelte Produkte („ETPs“), die privaten und institutionellen Anlegern einen einfachen und sicheren Zugang zu digitalen Vermögenswerten über ihr traditionelles Bankkonto ermöglichen. Valour ist Teil des Geschäftsbereichs Asset Management von DeFi Technologies Inc. (CBOE CA: DEFI) (GR: R9B) (Nasdaq: DEFT). Weitere Informationen über Valour, Anmeldungen oder Updates finden Sie unter valour.com.




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