Bitcoin – Rekordjagd geht erstmal weiter

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  1. Rückblick

Seit dem Paniktief am 6. April 2025 bei 74.434 USD erholte sich der zunächst sprunghaft auf knapp 86.000 USD. Danach folgte eine einwöchige Seitwärtsbewegung, bevor ein weiterer Aufwärtsschub die Kurse in die Spanne zwischen 93.000 und 97.000 USD katapultierte. Erneut schloss sich eine einwöchige Konsolidierung an, nach der der Bitcoin die runde Marke von 100.000 USD durchbrach. In den folgenden 12 Tagen stabilisierte sich der Kurs klar oberhalb dieser psychologischen Grenze. 

Am Mittwoch, den 21. Mai gelang schließlich der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch. Seitdem setzte sich die Aufwärtsbewegung zunächst konsequent fort, so dass das neue Allzeithoch mittlerweile bei 112.000 USD zu finden ist.

Angesichts der rückläufigen Aktienmärkte zum Wochenende konnte auch der Bitcoin seinen Kursanstieg vorübergehend nicht halten und setze am Sonntag bis auf 106.665 USD zurück. Zum Wochenauftakt sind die Bullen aber schon wieder am Drücker und versuchen die Marke von 110.000 USD zurückzuerobern.

Insgesamt war die zweieinhalb Monate währende Korrektur, bei der der Bitcoin-Kurs Anfang April im Umfeld der kollabierenden Aktienmärkte zeitweise unter 75.000 USD fiel, im Rückblick wie vermutet nur ein gesundes „Luftholen“. Die nun laufende Rallye wird durch starke Kapitalzuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs, eine wachsende institutionelle Akzeptanz sowie positive politische Signale, insbesondere durch die kryptofreundliche Haltung der US-Regierung unter Donald Trump befeuert.

  1. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

  2. Wochenchart: Kursziel ca. 125.000 bis 130.000 USD

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Bitcoin in USD, Wochenchart vom 26. Mai 2025. Quelle: Tradingview

Die Rückkehr an die Nackenlinie bei etwa 75.000 USD sowie die starke Rally der letzten sechs Wochen haben die große Cup-and-Handle-Formation im Wochenchart erneut bestätigt. Damit dürfte sich der Bitcoin auf dem Weg zu unserem zweiten Kursziel dieser Formation im Bereich von ca. 125.000 bis 130.000 USD befinden.

Angesichts der dynamischen Aufwärtsbewegung und der neuen Allzeithochs könnte dieses Ziel bereits in den kommenden zwei bis vier Wochen erreicht werden. Darüber hinaus erwarten wir bis zum Sommerloch allerdings keine weiteren signifikanten Kursanstiege.

Die Wochen-Stochastik befindet sich bereits im überkauften Bereich, während die Bullen das obere Bollinger-Band (derzeit bei 113.176 USD) erst weiter nach oben aufbiegen müssen. Kurzfristige Konsolidierungen oder scharfe, aber temporäre Rücksetzer sind daher weiterhin möglich, schließlich haben die Bullen noch erhebliche Arbeit vor sich.

Insgesamt bleibt der Wochenchart bullisch und deutet auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in Richtung 125.000 bis 130.000 USD hin. Nur wenn die mit dem Bitcoin eng korrelierten Aktienmärkte erneut schwächeln, würde ein nachhaltiger Rückfall unter die psychologische Marke von 100.000 USD unsere optimistische Einschätzung infrage stellen.

  1. Tageschart: Kurzlebige Konsolidierung um 110.000 USD

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Bitcoin in USD, Tageschart vom 26. Mai 2025. Quelle: Tradingview

Auf dem Tageschart ist der vorübergehend bullisch eingebettete Zustand des Stochastik-Oszillators am Freitag verloren gegangen. Damit deutet das Momentum kurzfristig einen gewissen Konsolidierungsbedarf im Bereich zwischen ca. 105.000 und 112.000 USD an.

Das maximale Kursziel für einen gesunden, aber kurzlebigen Rücksetzer liegt im Bereich zwischen von ca. 103.000 USD und ca. 97.500 USD. Darunter kommen bereits die schnell steigende 50-Tagelinie (95.602 USD) sowie die steigende 200-Tagelinie (94.144 USD) als starke Unterstützungen ins Spiel. Das Abwärtsrisiko sollte also sehr überschaubar bleiben.

Mit dem starken Wochenauftakt muss es aber gar nicht mehr zu Kursen unterhalb von 105.000 USD kommen. Können die Bullen stattdessen das obere Bollinger Band (111.858 USD) nach oben aufbiegen, könnte die Rally ohne weitere Rücksetzer direkt weitergehen.

Insgesamt ist der Tageschart kurzfristig nur leicht bullisch, da die Stochastik erst wieder klar nach oben drehen muss. Ein größerer Trendwechsel bzw. ein tiefergehender Rücksetzer sind bislang nicht absehbar. Die Wahrscheinlichkeiten für einen Anstieg bis auf ca. 125.000 USD bis zum Frühsommer überwiegen klar.

  1. Sentiment Bitcoin – Etwas zu optimistisch

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Crypto Fear & Greed Index vom 22. Mai 2025. Quelle: Bitcoin Magazine Pro.

Der „Crypto Fear & Greed Index“ notiert aktuell bei 72 von 100 Punkten. Gegenüber den Tiefstständen Anfang April im Bereich von 15 bis 18 hat sich das Marktsentiment komplett gedreht. Rückblickend hat sich die vor sechs Wochen vermutete antizyklische Ausgangslage als ideal bestätigt. Aktuell ist die Stimmung ist zwar noch nicht übertrieben euphorisch, aber doch etwas zu optimistisch.

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CMC Crypto Fear & Greed Index vom 22. Mai 2025. Quelle: Coinmarketcap

Auch der „CMC Crypto Fear & Greed Index“ von CoinMarketCap meldet bereits ansatzweise zu hohen Optimismus.

In der Summe ist das Sentiment auf dem Weg zur Euphorie. Bis zu einer klaren Übertreibung ist aber noch Luft.

  1. Saisonalität Bitcoin – Bis ca. Mitte Juni extrem positiv

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Bitcoin Saisonalität vom 22. Mai 2025. Quelle: Seasonax

Auch in diesem Jahr folgt der Bitcoin seinem saisonalen Muster. Pünktlich im April startete die nächste Aufwärtsbewegung. Basierend auf dem statistischen Kursverlauf der letzten 15 Jahre könnte diese bis in die zweite oder dritte Juniwoche anhalten. 

Im Laufe des Junis wäre dann mit einer Top-Bildung und einem allmählichen Übergang in die schwächere Sommerphase zu rechnen. Altcoins könnten dabei vermutlich etwas länger als der Bitcoin haussieren. Nur wenn die US-Aktienmärkte ihrem klassischen „Sell in May“-Muster folgen würden, könnte die Dynamik bereits ab Anfang Juni zunehmend nachlassen.

Zusammengefasst steht die saisonale Ampel bis ca. Mitte Juni auf Grün. Die nächsten zwei bis drei Wochen könnten daher starke Kursanstieg beim Bitcoin mit sich bringen.

  1. Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)

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Bitcoin/Gold-Ratio, Wochenchart vom 26. Mai 2025. Quelle: Tradingview

Bei Kursen von rund 110.000 USD für einen Bitcoin und ca. 3.330 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit rund 33 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,03 Bitcoin. Damit hat sich der Bitcoin gegen das Gold seit dem 11.April um über +35% deutlich erholt.

Ausgehend vom Tief um 25 legt die Bitcoin/Gold-Ratio in den letzten sechs Wochen deutlich auf Werte um 34 zu. Während der auf hohem Niveau seitwärts konsolidierte, sorgte der starke Preisanstieg beim Bitcoin für die Trendwende bei der Ratio.

Nach dem Ausbruch aus dem fallenden Keil konnte die Ratio zügig ihre steigenden 200-Tagelinie (33) zurückerobern. Mit dieser viel beobachteten Durchschnittslinie im Rücken versucht sich die Ratio nun weiter nach oben abzusetzen. Dabei wartet um 35 die nächste Widerstandszone. Gelingt der Sprung darüber, wäre ein Anstieg bis in den Bereich von ca. 39 bis 40 in den kommenden Wochen durchaus realistisch.

In der Summe hat die Bitcoin/Gold-Ratio klar zugunsten des Bitcoins gedreht. Die Outperformance des Bitcoins gegen den Goldpreis dürfte daher ungeachtet der erhöhten erstmal weitergehen. Sollte der Goldpreis grob gesagt um 3. weiter seitwärts konsolidieren und Bitcoin gleichzeitig unser Kursziel im Bereich um ca. 125.000 USD erreichen, wäre eine Bitcoin/Gold-Ratio von ca. 39-40 erreicht.

  1. Makro-Update – Japan als Warnsignal der globale Anleihekrise

Die globale Staatsverschuldungskrise entfaltet sich schrittweise vor unseren Augen. 

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Japanische Großhandelspreise für , vom 25. Mai 2025. Quelle: The Kobeissi Letter

In Japan steigen die Preise derzeit deutlich an: Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Reispreise, die im April im Vergleich zum Vorjahr um 98,4 % teurer wurden – der höchste Wert seit 1971. Auch die Energiepreise legten nach dem Wegfall staatlicher Subventionen im März um 9,3 % zu. Dadurch erhöhte sich die Inflation (CPI ohne frische Lebensmittel) im April auf 3,5 % und liegt damit den fünften Monat in Folge über 3 %. Gleichzeitig schrumpfte die japanische Wirtschaft im ersten Quartal 2025 um 0,7 %, was den ersten Rückgang seit einem Jahr bedeutet.

Dabei war Japan das erste entwickelte Land, das mit Quantitative Easing (QE) und Yield Curve Control (YCC) experimentierte, um nach dem Wirtschaftscrash der 1980er-Jahre die Zinsen niedrig zu halten. Mit einem Schulden-zu-BIP-Verhältnis von über 250% steckt Japan seit Jahrzehnten in einer wirtschaftlichen Stagnation, vergleichbar mit einem Patienten auf der Intensivstation, der durch Null- oder Negativzinspolitik (NIRP) am Leben gehalten wird. 

Die globale Geldschwemme als Reaktion auf die COVID-Pandemie löste erstmals wieder Inflation aus, doch der Versuch, die Zinsen zu erhöhen, führte zum Zusammenbruch des Yen-Carry-Trades im August 2024 und erschütterte die globalen Märkte. Am 5. August 2024 erlebte der japanische Aktienmarkt den schlimmsten Verlust seit 1987. Neue Herausforderungen wie die Trump-Zölle und das negative BIP-Wachstum zeigen, dass Japan weiterhin in der Krise gefangen ist.

Japans Wirtschaftskrise: Verlust der Zinskontrolle und steigende Schuldenlast

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Rendite auf 40-jährige japanische Staatsanleihen vom 26. Mai 2025. Quelle: Tradingview

Dabei verliert die Bank of Japan (BOJ) zunehmend die Kontrolle, da sie zwischen der Bekämpfung von Inflation und Rezession hin- und hergerissen ist. Die sogenannte Yield Curve Control (Zinskurvensteuerung), Japans letzte Trumpfkarte, bei der eigene Staatsanleihen aufgekauft werden, funktioniert nicht mehr, da die langfristigen Zinsen nicht mehr kontrollierbar sind.

Trotzdem plant die japanische Regierung, 30- und 40-jährige Staatsanleihen weiter vom Markt zurückzukaufen, da deren Preise in den letzten Wochen drastisch gefallen sind, was die Renditen (und damit die Kosten für die Schuldenbedienung) in die Höhe treibt. So ist die Rendite der 30-jährigen japanischen Staatsanleihe innerhalb von 45 Tagen um gewaltige 100 Basispunkte gestiegen. Staatsanleihen mit 40 Jahren Laufzeit im Wert von über 500 Mrd USD haben in nur sechs Wochen mehr als 20 % an Wert verloren. Niemand will diese langfristigen Anleihen aufgrund der exorbitant hoher Schuldenquote und der ungünstigen Demographie (erwerbsfähige Bevölkerung in Japan schrumpft) halten.

Japans Dilemma

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Bank of Japan hält über 50 % der japanischen Staatsanleihen, vom 26. Mai 2025. Quelle: The Kobeissi Letter

Diese Faktoren machen eine produktive Rückzahlung der Schulden unmöglich; die einzige Option wäre, Geld zu drucken, was den Yen aber erheblich entwerten würde. Aufgrund der Unsicherheit, des Inflationsrisikos und der systemischen Gefahren meiden Investoren diese langfristigen Anleihen. Die Bank of Japan (BoJ) hält bereits 52 % aller japanischen Staatsanleihen. Schon seit Jahrzehnten ist sie der Hauptkäufer der neu emittierten Schulden, da der Markt kaum Nachfrage zeigt. 

Angesichts der aktuellen Krise will das japanische Finanzministerium daher die Ausgabe langfristiger Anleihen reduzieren und bestehende zurückkaufen, um einen weiteren Preisverfall zu verhindern. Dies blockiert jedoch die echte Preisfindung und verstößt gegen Prinzipien des freien Marktes. Das Geld für den Rückkauf wird durch zusätzliches Gelddrucken bereitgestellt, was die Abwertung des Yen weiter beschleunigt.

Japan steht damit vor der Wahl: entweder fallende Anleihepreise und höhere Renditen akzeptieren oder mehr Yen drucken, um die Anleihen zurückzukaufen und den Markt zu stützen. Historisch gesehen opfern Regierungen stets die Währung, um den Anleihenmarkt zu retten, was zu Inflation führt. Diese Dynamik, die in der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt sichtbar wird, zeigt die Schwächen des weltweiten Fiat-Systems.

US-Staatsverschuldung hat sich um 50% erhöht

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Kosten der US-Staatsverschuldung, vom 9. April 2025. Quelle: Holger Zschäpitz

Japan ist dabei ein sehr ernstzunehmendes Warnsignal, denn alle G7-Nationen dürften schon bald vor ähnlichen Herausforderungen stehen. So hat sich beispielsweise auch die Staatsverschuldung der USA seit 2019 dramatisch von 23 Bio. USD auf über 36 Bio. USD um rund 50% erhöht. Mit einem anhaltenden Defizit von ca. 2 Bio. USD bleibt die Idee einer „US-Schuldenobergrenze“ eine Farce. Experten erwarten eine baldige Anhebung dieser Grenze, wodurch die Verschuldung bald auf 37 Bio. USD ansteigen könnte.

Nicht überraschend wurden den USA kürzlich ihre letzte Top-Bonitätsbewertung AAA aberkannt, nachdem Moody’s (NYSE:) Ratings das Land aufgrund des Anstiegs der Staatsverschuldung und einer höheren Zinsbelastung von Aaa auf Aa1 herabgestuft hat.

Gleichzeitig zeigte der seit dem 7.April mit einem Anstieg von über 24 % eine der stärksten Erholungen in seiner Geschichte. Doch während der Crack-Up-Boom (= Katastrophenhausse aufgrund von Geldmengenausweitung und Vertrauensverlust) wieder Fahrt aufgenommen hat, zeigen zahlreiche Bereiche der US-Wirtschaft besorgniserregende Signale. Über 6,5 % der Autokreditnehmer sind beispielsweise mit ihren Zahlungen mindestens 60 Tage im Verzug – ein historischer Höchststand. Zudem steigen schwerwiegende Zahlungsausfälle (mindestens 90 Tage überfällig) bei Hypotheken, Wohnungsbaukrediten, Autokrediten, Kreditkarten und Studienkrediten. 

Globale Anleihekrise

Dementsprechend erkennen die globalen Anleihemärkte schrittweise, dass das Instrument der Zinskurvensteuerung zunehmend versagt. Die Illusion der Schuldentragfähigkeit schwindet daher. Ohne die Steuerung der Zinskurve als Absicherung bricht die Psychologie der langfristigen Schuldensicherheit aber zusammen, da die Strategie „einfach wie Japan machen“ nicht mehr funktioniert. Dies führt zu einem gefährlichen Kreislauf: Steigende Zinsen verschärfen die Defizite und erfordern mehr Anleiheausgaben was wiederum die Zinsen weiter in die Höhe treibt.

Die Auswirkungen dieser Krise reichen weit über Japan hinaus, da das Land als globales Zentrum für den US-Dollar durch den massiven Yen-Carry-Trade eine Schlüsselrolle spielt. Um diesen Teufelskreis zu stoppen, wäre ein politischer Wille erforderlich, wie ihn die Menschheit noch nie gesehen hat. 

Der Aufstieg alternativer Anlagen

Nicht überraschend steigen daher Gold, Bitcoin und Anleiherenditen unabhängig von klassischen Finanzindikatoren wie Zinssenkungen, Inflation oder Risikostimmung weiter an. Bemerkenswert ist, dass Bitcoin mittlerweile Google bzw. Alphabet (NASDAQ:) bei der Marktkapitalisierung überholt hat und damit zum sechstwertvollsten Asset der Welt aufgestiegen ist. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Bitcoin als Anlageklasse und zeigt, dass sich die Märkte zunehmend von traditionellen Bewertungsmaßstäben lösen.

Michael Saylors riskante Bitcoin-Wette

Ein wesentlicher Treiber des Bitcoin-Booms ist allerdings auch dem aggressiven Vorgehen von Michael Saylor und seiner Firma Strategy (ehemals MicroStrategy (NASDAQ:)) sowie all seinen Nachahmern zuzuschreiben. Mit dem sogenannten „42/42-Plan“ will Saylor bis 2027 insgesamt 84 Mrd. USD über Aktienemissionen und Wandelanleihen einsammeln, um weitere Bitcoins zu kaufen. Dabei setzt Saylor auf riskante Finanzinstrumente, darunter fehlerhaft bewertete Wandelanleihen mit unrealistisch niedriger Volatilitätsannahme sowie renditegenerierende Aktien, die keine nachhaltigen Erträge abwerfen. Hedgefonds nutzen diese Fehlbewertung für Volatilitätsarbitrage, indem sie die Anleihen kaufen, die Aktie shorten und vom Arbitragegeschäft profitieren, ohne selbst an Bitcoin interessiert zu sein.

Das von Saylor aufgebaute Modell ähnelt in Teilen einem Ponzi-System, da die versprochenen Renditen auf den Aktien durch das Kapital neuer Investoren finanziert werden und nicht durch operative Gewinne oder nachhaltige Einnahmen des Unternehmens gedeckt sind. Solange der Bitcoin-Preis weiter steigt, funktioniert dieses Konstrukt – fällt der Kurs jedoch, drohen erhebliche Verluste und Instabilität. Statt eines soliden Bitcoin-Schatzes entsteht so ein hochspekulatives Finanzsystem, das auf Arbitrage, spekulativen Zuflüssen und einer anhaltenden Preisrally basiert. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass vom bisherigen Erfolg dieses Modells immer mehr Nachahmer angelockt werden. Das bedeutete schon jetzt, dass der nächste Bitcoin-Bärenmarkt-Zyklus äußerst unangenehm werden dürfte.

Nichtsdestotrotz dürfte diese künstliche Nachfrage (gehebelte Käufe) den Bitcoin-Preis zunächst weiter in die Höhe treiben. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht absehbar und eine völlig übertriebene Kaufpanik wird wohl erst noch kommen. Diese erwarten wir momentan erst im Herbst bzw. im 4.Quartal 2025.

  1. Fazit: Bitcoin – Rekordjagd geht erstmal weiter

Seit dem Paniktief am 6. April 2025 bei rund 74.400 USD hat sich der Bitcoin eindrucksvoll erholt und nach einer dynamischen Rallye die psychologisch wichtige 100.000-USD-Marke problemlos durchbrochen. Am 21. Mai erreichte der Kurs ein neues Allzeithoch bei 112.000 USD, bevor es am Wochenende zu einem kurzlebigen Rücksetzer auf etwa 106.600 USD kam. Diese Entwicklung wurde durch starke Kapitalzuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs, zunehmende institutionelle Akzeptanz und eine kryptofreundliche US-Politik unter Donald Trump befeuert. 

Die technische Analyse bestätigt die bullische Dynamik: Die Cup-and-Handle-Formation im Wochenchart signalisiert weiterhin ein Kursziel im Bereich um ca. 125.000 bis 130.000 USD, während kurzfristig eine Konsolidierung zwischen 105.000 und 112.000 USD wahrscheinlich ist. Das Sentiment ist noch nicht überhitzt, und saisonal spricht vieles für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung bis Mitte Juni.

Makroökonomisch verstärken die globale Anleihekrise, insbesondere in Japan mit Yen-Schwäche und hoher Inflation, sowie die Rekordverschuldung der USA die Attraktivität von Bitcoin als alternatives Anlagegut. Michael Saylors aggressiver 42/42-Plan, der über Wandelanleihen und Aktienemissionen bis zu 84 Mrd. USD für Bitcoin-Käufe mobilisieren will, treibt die Rallye zusätzlich an, birgt aber längerfristig erbliche Risiken. Sollte der Bitcoin-Markt irgendwann drehen, drohen MicroStrategy und den zahlreichen Nachahmern dramatische Verluste, was die Tiefe des nächsten Bärenmarktes erheblich erhöhen könnte. 

Insgesamt bleibt das Umfeld kurz- bis mittelfristig sehr konstruktiv und wir erwarten in den kommenden Wochen weiter steigende Bitcoin-Kurse.




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